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Josef Schaffer | News | 22.06.2012

Schutz vor Hautkrebs und anderen Gesundheitsgefahren auf Baustellen im Sommer

DI Josef Schaffer macht sich in seinem Beitrag Gedanken über die Gefahren der Sonne und die Vermeidung von Hautkrebs vor allem bei Arbeiten im Freien

Ein alltägliches Bild, wenn man im Sommer an Baustellen vorbeifährt, – braungebrannte nackte Oberkörper. Gleichzeitig läuft im Radio ein Beitrag der Wissenschaftsredaktion über das Ozonloch, die Zunahme von Hautkrebs, etc

Mit welchen Hauptbelastungen haben wir zu „kämpfen“?

  1. Hitze und Sonneneinstrahlung führen zur „Austrocknung“ des Körpers
  2. Direktes Sonnenlicht und Blendungen führen zu Belastungen der Augen
  3. Die Sonneneinstrahlung bzw die UV-Strahlung belastet die Haut und kann Krebs verursachen
  4. Eine mögliche Ozonbelastung führt zu Schleimhautreizungen

Was kann verbessert werden?

Ausgehend von den angesprochenen Belastungen für die ArbeitnehmerInnen, können folgende Maßnahmen gesetzt werden. Dabei ist neben der Akzeptanz wahrscheinlich auch eine nötige Portion an Zwang erforderlich (überlegen Sie sich dabei ein Eskalationsszenario).

  1. Austrocknen: Dem Körper soll/muss Flüssigkeit zugeführt werden. Sorgen Sie dafür, dass ausreichend Getränke vorhanden sind – aber Vorsicht: Zuckerhaltige oder alkoholische Getränke sind ungeeignet. Der Hinweis darauf ist oftmals zu wenig – „spendieren Sie ein paar Flaschen!“
  2. Augenbelastungen: Vermeiden Sie Blendungen durch helle oder reflektierende Flächen – diese können vielleicht abgedeckt werden. Geben Sie Sonnenschutzbrillen aus – in diesem Fall ist das eine persönliche Schutzausrüstung, mit allen diesbezüglichen Konsequenzen.
  3. Hautkrebs: Einzig realistische Maßnahme ist das Abdecken der betroffenen Körperstellen – Leibchen anziehen, Kappen aufsetzen, etc Kontaktieren Sie zur Unterstützung den/die ArbeitsmedizinerIn – Haut- und Muttermalkontrolle und Darstellung der Folgen durch einen Arzt schafft mehr Glaubwürdigkeit.
  4. Ozonbelastung: Hier ist eine Verbesserung kaum möglich. Einzig schwere Arbeiten einstellen bzw auf den Morgen oder den Abend verschieben, bringt eine Linderung.

Neben den angeführten speziellen Vorkehrungen und Maßnahmen sind folgende technische und organisatorische Maßnahmen zielführend:

Organisatorische Maßnahmen

  • Prüfen Sie, ob die Tätigkeiten zu einem anderen Zeitpunkt durchgeführt werden können – anderer Tag oder Tageszeit
  • Tätigkeiten an jenen Baustellenbereichen, wo Schatten ist

Technische Maßnahmen

  • Schaffen Sie Schatten – Abdeckungen, Baugeräte vorstellen, etc Lassen Sie Ihre Phantasie spielen.

Personenbezogene Maßnahmen: Kleidung, Kappen, feuchte Tücher etc

Schützen Sie Ihre Kollegen vor der Sonne – auch wenn Sie es oft nicht verstehen wollen!