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Dokument-ID: 748274

Andreas Fragner | News | 19.03.2015

Brandrauch-Verdünnung – Brandrauch-Absaugung

Nationale Brandrauchverdünnung (BRV) nach ÖNORM H 6029:2009, oder europäische Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA), eine Brandrauchabsaugung (BRA) nach TRVB 125 S:2010 – welche Anforderungen werden an die Absaugleitungen der beiden Systeme gestellt?

Aufgabe

Die Aufgabe einer Brandrauchverdünnungsanlage (BRV) lässt sich schon aus ihrem Namen erkennen: sie soll bereits in der Entstehungsphase die Rauchgase soweit verdünnen, dass

  • der Feuerwehreinsatz unter erleichterten Bedingungen möglich ist,
  • durch die Abfuhr heißer Rauchgase der Anstieg der Temperaturen im Brandraum verzögert wird, und
  • die thermische Beanspruchung der Gebäudekonstruktion verringert wird.

Bei der maschinellen Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA)/Brandrauchabsaugung (BRA) hingegen wird so viel Rauch und Wärme abgesaugt, dass

  • keine völlige Verqualmung des Brandraumes eintritt, sondern dass sich eine Rauchgasschicht definierter Dicke unterhalb der Decke ausbildet, die sich zu dem darunter liegenden Bereich mit kühlerer Luft relativ klar abgrenzt,
  • durch die Abfuhr der Wärme und Abkühlung der Rauchgase ein Wärmestau unterhalb der Decke verhindert wird, wodurch die Gebäudekonstruktion entlastet, und die Wärmestrahlung der Rauchschicht auf die darunter befindlichen Menschen und brennbaren Stoffe reduziert wird,
  • durch das Nachströmen kühlerer Zuluft die Wirkung der Wärmestrahlung des Brandes und der Rauchschicht teilweise kompensiert wird
Brandrauchverdunnung__BRV_

Brandrauchverdünnung (BRV), Quelle: Andreas Fragner

Brandrauch-Absaugung__BRA_

Brandrauch-Absaugung (BRA), Quelle: Andreas Fragner

Entrauchungsleitungen

Bei den Entrauchungsleitungen gibt es unterschiedliche Anforderungen zu beachten:

Normenbereich

H 6029:2009

TRVB 125 S:2010

Nachweis:

ohne weiteren Nachweis zulässig,

wenn die Bauteile:

Europäische Prüfung, Klassifizierung,

Zertifikat der Leistungsbeständigkeit,

und CE-Kennzeichnung erforderlich

Leistungsmerkmale

der ÖNORM H 6015 entsprechend aus verzinktem Stahlblech gefertigt werden,

und die Blechdicke: mind 1,1 mm beträgt

Maximaler Abstand-Abhänger: 1,5 m

Leitungsbauteile für Einzelabschnitte

mit Bauteilen aus verzinktem Stahlblech

Einsatz: grundsätzlich horizontal

z.B.: E600 120 (ho) 1500 single

Leitungsbauteile für Mehrfachabschnitte

aus feuerwiderstandsfähigen Bauteilen

Einsatz: horizontal und vertikal

z.B.: EI 90 (ve ho) S 1500

Maximale

Standard-Abmessungen

keine normative Beschränkung;

innerhalb eines Rauchverdünnungs-abschnittes dürfen auch Wickelfalzrohre bis zu einer Länge von 10 m eingesetzt werden

Einzelabschnitte max 1250 x 1000 mm;

(außer größer geprüft)

Mehrfachabschnitte max 1250 x 1000 mm

(außer größer geprüft)

Nachstehende Grafik gibt einen Überblick über die nach europäischer Entrauchung üblichen Bereiche und Bauteile:

Brandrauchabsaugung_plus_Legende

Quelle: Andreas Fragner

Quelle:

TGA, Ausgabe 7-8/2014, Autor: Andreas Fragner

www.tga.at