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WEKA (msc) | News | 21.02.2014

Explosion durch HTHA – Videoanalyse

Im April 2010 starben sieben Mitarbeiter bei einer Explosion durch einen „Hochtemperatur-Wasserstoffangriff“ (HTHA) in einer Raffinerie im Bundesstaat Washington. Lehrreiche Erkenntnisse liefern die Analysevideos des CSB - US CHEMICAL SAFETY BOARD.

Explosion durch Hochtemperatur-Wasserstoffangriff

Bei Wartungsarbeiten in einer Raffinerie in Anacortes, Washington kamen am 2. April 2010 sieben Arbeiter bei einer Explosion ums Leben. Die Ursachen für die Explosion blieben zunächst ungeklärt. Heute lässt sich der Vorfall auf einen „high temperature hydrogen attack“ (HTHA), zu Deutsch Hochtemperatur-Wasserstoffangriff, zurückführen. Dieses Phänomen beschreibt unter anderem die mögliche Diffusion von molekularem Wasserstoff in Stahlwerkstoffe bei hohen Temperaturen (gewöhnlich > 400 °C) sowie dessen anschließende Reaktion mit Kohlenstoff zu Methangas. Die größeren Methanmoleküle sammeln sich an den Korngrenzen des Stahles. Ein Austreten dieser Moleküle aus dem Stahl ist nicht möglich. Dies bewirkt eine Materialschädigung über die Zeit, sowie die Bildung von Rissen, die typisch für einen HTHA ist. Hochtemperatur-Wasserstoffangriffe sind nicht gleichbedeutend mit Wasserstoffversprödung oder anderen Materialbeschädigungen durch Wasserstoff bei niedrigen Temperaturen.

Risikominimierung

Maßgeblich bei der Analyse eines HTHA sind bildgebende Ultraschallverfahren und moderne Datenverarbeitungstechniken. Mit genauen sowie reproduzierbaren Ergebnissen in der Materialprüfung sowie einem umfassenden Verständnis für die Problematik „HTHA“ lässt sich das damit einhergehende Schadensrisiko minimieren. Auch die Zusammensetzung eines Stahles beeinflusst, wie anfällig der Werkstoff gegenüber einem HTHA ist. So weisen austenitische Edelstähle und chromhaltige Stähle (> 5 % Cr) eine hohe Beständigkeit gegenüber einem HTHA auf, da Chrom sowie auch Molybdän und Vanadium mit Kohlenstoff eine stabile Verbindung eingehen.

US CHEMICAL SAFETY BOARD

Das CSB – US CHEMICAL SAFETY BOARD – ist eine unabhängige Bundesanstalt in den USA, die mit der Untersuchung von chemischen Unfällen im industriellen Bereich betraut ist. Untersucht werden alle Aspekte der Unfälle, das heißt physikalische Grundlagen, Material- oder Ausrüstungsfehler, Industriestandards, technische Bestimmungen bis hin zum Sicherheitsmanagement des Betriebes. Die Resultate der Untersuchungen werden nicht nur schriftlich, sondern vermehrt auch in lehrreichen Analysevideos oder Reportagen veröffentlicht. Diese sind in einer eigenen Videothek der CSB abrufbar.

Das Video zum Thema

Hier geht es zum Video!

Quellen

www.csb.gov

www.tuv.com

www.twi-global.com