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WEKA (bli) | News | 22.08.2012
Geeignetes Löschmittel für Brand an elektrischen Anlagen
Da von leitfähigen Löschmitteln so einige Gefahren ausgehen, sind diese bei der Brandbekämpfung möglichst zu vermeiden. Was ist das ideale Löschmittel?
Maßnahmen vor dem Löschen in elektrischen Anlagen
Grundsätzlich sollte vor dem Brandlöschen Folgendes beachtet bzw getan werden:
- Elektrische Anlage wenn möglich spannungsfrei machen. Hierfür sollte der Betreiber der elektrischen Anlage verständigt werden.
- Nicht vom Brand betroffene elektrische Anlagen, Geräte etc sollten vor dem Löschen geschützt, zB abgedeckt, werden.
- Das richtige Löschmittel auswählen: Leitfähige Löschmittel möglichst vermeiden und nur im Einvernehmen mit dem Betreiber verwenden.
- Einhalten der geltenden Mindestabstände: Diese sind je nach eingesetztem Löschmittel unterschiedlich!
Wahl des idealen Löschmittels
Jedes Löschmittel bringt Vor- und Nachteile mit sich, zumeist ist die Wahl des Löschmittels im Einzelfall zu entscheiden und hängt von der Art der elektrischen Anlage ab, wobei es auf jeden Fall sehr ratsam ist, den Anlagenbetreiber zu Rate zu ziehen. Entscheidend ist dabei auch immer, ob die elektrische Anlage spannungsfrei ist oder nicht.
Löschmittel Wasser
Löschwasser kann, obwohl es durch Verunreinigungen und gelöste Salze elektrisch leitend ist, sowohl in elektrischen Anlagen unter Spannung als auch in jenen ohne Spannung eingesetzt werden, wenn die notwendigen Sicherheitsabstände eingehalten werden. Ein Sprühstrahl ist jedoch besser als ein Vollstrahl, da die Zerstäubung in einzelne Wassertröpfchen besser erfolgt und somit die isolierende Wirkung besser gegeben ist.
Löschwasser ist bei Bränden in elektrischen Anlagen (unter Spannung/spannungsfrei) geeignet!
Löschmittel Kohlendioxid
Da Kohlendioxid elektrisch nicht leitend ist, ist es ideal für den Einsatz von Bränden in elektrischen Anlagen. Allerdings birgt es auch einige Gefahren in sich:
Kohlendioxid wirkt ab 8 Vol. % in der Luft erstickend – es besteht aktute Lebensgefahr, vor allem in engen, schlecht belüfteten Räumen. Deshalb sollte ein Atemschutz verwendet und die Mindestabstände eingehalten werden.
Kohlendioxid ist bei Bränden in elektrischen Anlagen (unter Spannung/spannungsfrei) geeignet!
Löschmittel Schaum
Schaum darf nur bei spannungsfreien Anlagen – egal ob Niederspannungs- oder Hochspannungsanlagen eingesetzt werden.
Schaum ist bei Bränden in elektrischen Anlagen nicht gut geeignet!
Löschmittel Pulver
Hierbei hängt es einerseits von der Art des Pulvers und andererseits von der Art der Anlage ab. Deshalb darf der Einsatz nur mit Zustimmung des Betreibers erfolgen.
So dürfen zB Glutbrand- und Metallbrandpulver nur in spannungsfreien Anlagen verwendet werden.
Bei staubempfindlichen Anlagen, wie zB EDV-Räumen oder Mess- und Regelanlagen, ist der Einsatz von Löschpulver zu vermeiden.
Löschpulver sind bei Bränden in elektrischen Anlagen nicht gut geeignet! (Nur in Rücksprache mit Anlagenbetreiber)
Weiterführende Informationen zum Thema erhalten Sie auf Brandschutz online:
Fachbeitrag Elektrotechnische Brandursachen
Fachbeitrag Löschmittel für Brände an elektrischen Anlagen