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WEKA (bli) | News | 24.05.2011

Lagerung von Flüssiggas – Einrichtung von Brandschutz- und Explosionsschutzzonen

Bei der Lagerung von Flüssiggaslager muss mit Brand- und Explosionsgefahren gerechnet werden, deshalb müssen Schutzzonen eingerichtet werden. Was ist dabei zu beachten?

Eigenschaften von Flüssiggas

Flüssiggas weist eine niedrige Explosionsgrenze und einen hohen Energiegehalt auf, deshalb ist sowohl bei der Lagerung als auch beim Umgang mit Flüssiggas höchste Vorsicht geboten. Besonders wegen möglicher Undichtheiten besteht sowohl Brand- als auch Explosionsgefahr. Dies macht eine Einrichtung von Brand- und Explosionsschutzzonen erforderlich.

Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Schutzzonen besteht darin, dass die Brandschutzzone das Flüssiggaslager vor eventuellen Brandgefahren aus der Umgebung schützt, wobei die Explosionsschutzzone die Umgebung vor einer möglichen Explosion des Lagers schützt.

Brandschutzzone – Definition und Schutzmaßnahmen

Unter Brandschutzzone ist der Schutzabstand zu Brandlasten zu verstehen, wobei die Brandschutzzone von der Behälterwand aus gemessen wird. Im Anhang G der ÖNORM M 7323/A1 „Aufstellung ortsfester Druckbehälter zum Lagern von Gasen (Änderung)“ ist festgelegt, was alles zu den Brandlasten zählt.

Zu den Schutzmaßnahmen in der Brandschutzzone gehören:

  • Es dürfen sich keine Brandlasten gemäß der ÖNORM M 7323/A1 in der Zone befinden
  • Es dürfen keine brandfördernden Lagerungen vorgenommen werden
  • Es dürfen keine Aufstellungen oder Einrichtungen vorgenommen werden, die Flüssiggas-Behälter erwärmen könnten

Explosionsschutzzone – Definition und Schutzmaßnahmen

Die Explosionsschutzzone ist jener räumliche Bereich, der sich um Armaturen, Verdichter und Pumpen von Flüssiggasanlagen sowie um Öffnungen von Lagerräumen (Fenster, Türen etc) befindet. In diesen Bereichen ist mit einem Auftreten von Flüssiggas-Luft-Gemischen zu rechnen. In der Regel ist die Explosionsschutzzone in Form eines Kegels ausgerichtet, der eine Kugel mit einem Radius von 1 m umschließt. Sie besteht aus zwei Zonen.

Zone 1: befindet sich im Innenbereich der Kugel. Explosionsgefährliches Flüssiggas-Luft-Gemisch kann bei Normalbetrieb gelegentlich vorhanden sein.

Zone 2: ist der restliche vom Kegel umschlossene Bereich. Explosionsgefährliches Flüssiggas-Luft-Gemisch kann bei Normalbetrieb nicht oder nur kurzzeitig vorhanden sein.

Zu den Schutzmaßnahmen in der Explosionsschutzzone gehören:

  • Das Betreten von Unbefugten im Bereich der Explosionsschutzzone ist zu sichern.
  • Die Explosionsschutzzone ist mit einem 1,5 m hohen Maschendrahtzaun mit versperrbarem Zugang zu sichern.
  • In der Regel dürfen nur Kraftfahrzeuge in explosionsgeschützter Ausführung die Explosionsschutzzone befahren.
  • Die Verwendung von Feuer, offenem Licht sowie Rauchen ist in der Explosionsschutzzone verboten.