© WEKA Business Solutions GmbH
A-1200 Wien, Dresdner Straße 45
E-Mail: kundenservice@weka.at

20.01.2022 | Arbeitssicherheit & Brandschutz | ID: 1107063

CE-Kennzeichnung reicht für Europa nicht mehr aus

Daniel Krätschmer

In Großbritannien gilt seit dem Inkrafttreten des UK Conformity Assessed (UKCA) die CE-Kennzeichnung nicht mehr – Sie benötigen eine UKCA-Kennzeichnung. Was dies für Ihre exportierten Produkte bedeutet, erfahren Sie im folgenden Artikel.

UKCA seit 1. Jänner 2021 in Kraft

Seitdem der Brexit offiziell durchgeführt worden ist, hat dies natürlich auch rechtliche Konsequenzen für die europäische Union. Mit 1. Jänner 2021 trat das UKCA in Kraft. Dies ist eine eigene Kennzeichnung von Produkten, ähnlich der CE-Kennzeichnung, welche für den britischen Markt notwendig ist. Momentan wird die bisherige CE-Kennzeichnung noch immer für Großbritannien akzeptiert, wobei eine Übergangsfrist bis Anfang 2023 eingeräumt wurde. Ab diesem Zeitpunkt, wird nur noch die offizielle UKCA-Kennzeichnung für den britischen Markt akzeptiert.

Was bedeutet die neue Kennzeichnung für meine Produkte?

So wie die momentane Situation aussieht, werden zukünftig Hersteller beide Kennzeichnungen benötigen, um in Europa Produkte vertreiben zu dürfen. UKCA für den britischen Markt und CE für den restlichen europäischen Raum. Dies macht den Prozess der Inverkehrbringung von Produkten natürlich nicht einfacher.

Zusätzlich besteht jetzt auch noch ein Problem mit den notifizierten Stellen, welche die Baumusterprüfbescheinigungen ausstellen. Nicht jede bisher genannte Stelle darf auch die UKCA-Zertifizierung durchführen. Dafür müssen die Stellen nämlich einen Sitz in Großbritannien haben, was mit ziemlicher Sicherheit nicht alle bisher benannten Stellen machen werden, da dies natürlich auch Kosten und vor allem einen erheblichen Zusatzaufwand mit sich bringt. Auf der anderen Seite dürfen bisher benannte Stellen, welche nur einen Sitz im Vereinigten Königreich vorweisen konnten, auch keine CE-Zertifizierung durchführen. Dafür benötigen sie einen Sitz in einem EU27-Mitgliedstaat. Hier werden jedoch sicher mehr britische Stellen den Aufwand betreiben, da der reine UK-Markt wahrscheinlich nicht groß genug ist, um hier wirtschaftlich arbeiten zu können.

Technische Anforderungen werden sich jedoch nicht ändern. Die technischen Normen werden wahrscheinlich weiterhin die Grundlagen für die Zertifizierungen darstellen. Es werden sich eher formale Anforderungen (Inhalte Bedienungsanleitung, technische Dokumentation, Amtssprache) ändern.

Absehbare Konsequenzen für den britischen Markt

Durch die zusätzliche Zertifizierung werden wahrscheinlich für den eher kleinen Markt des Vereinigten Königreichs nicht mehr alle Produkte des Produktportfolios der Hersteller verfügbar sein. Wahrscheinlich werden deutlich weniger Produkte an sich und nur noch ein Bruchteil der unterschiedlichen Varianten in Verkehr gebracht bzw UKCA zertifiziert werden. Ob diese Situation für alle Seiten befriedigend ist, wird sich in den nächsten zwei Jahren noch weisen bzw können sich ja einige Rahmenbedingungen noch immer ändern.

Ähnliche Beiträge