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12.05.2021 | Arbeitsrecht | ID: 1090750

Corona-Impfung während der Schwangerschaft?

WEKA (kp)

Welche Risiken bedeutet eine Corona-Erkrankung während der Schwangerschaft? Was sind die aktuellen Impfempfehlungen? Wie wirkt die Impfung bei Mutter und Baby? Informieren Sie sich in diesem Beitrag.

Arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen für Schwangere

Arbeitgeber sind im Rahmen der Mutterschutzevaluierung dafür verantwortlich, Schutzmaßnahmen zu treffen, die Schwangere vor einer Ansteckung schützen. Zeigt die Evaluierung, dass ein Risiko besteht, dann muss die schwangere Mitarbeiterin anders eingesetzt oder sie an einen anderen Arbeitsplatz versetzt werden. Ist beides nicht möglich, dann muss sie der Arbeitgeber vom Dienst freistellen, bei Entgeltfortzahlung.

Das Risiko einer Corona-Erkrankung zählt nicht zu den medizinischen Freistellungsgründen für Schwangere. Aber bis 30.6.21 gibt es die Möglichkeit einer Sonderfreistellung für Schwangere ab Beginn der 14. Schwangerschaftswoche, wenn im Zuge der Tätigkeit Körperkontakt zu Menschen erforderlich ist (zB Friseurinnen, Kosmetikerinnen, Kindergärtnerinnen). Arbeitgeber haben in diesem Fall Anspruch auf Ersatz des geleisteten Entgelts.

Schwangere sind nicht dazu verpflichtet, eine FFP2-Maske zu tragen, der davor übliche Mund-Nasen-Schutz genügt. Nach einer Tragedauer von 1 Stunde muss jeweils eine Pause vom MNS gewährt werden.

Risiken durch COVID-19 für Schwangere und das ungeborene Kind

Es liegen dazu bereits einzelne Studienergebnisse vor. Grundsätzlich erkranken Schwangere nicht häufiger als nicht schwangere Frauen. Aber sie erkranken sechsmal häufiger so schwer, dass eine intensivmedizinische Versorgung erforderlich wird. Auch wurden mehr Frühgeburten beobachtet.

Ein erhöhtes Risiko haben Schwangere jedenfalls dann, wenn sie zu einer der COVID-19 Risikogruppen zählen (wie Diabetes, Übergewicht, Herzerkrankungen …).

Noch nicht ganz geklärt ist, ob die Erkrankung auf das Ungeborene übergeht. Neugeborene aktiv erkrankter Mütter zeigten bisher meistens keine Symptome.

Impfung und Schwangerschaft – das empfehlen die Experten

Experten gehen grundsätzlich davon aus, dass die Impfung Schwangere in gleichem Maße schützt wie Nicht-Schwangere. Allerdings gibt es erst wenige Daten dazu, weil Schwangere in Testphasen nicht einbezogen werden. ES gibt aber US-Daten zu 4.700 Frauen, denen ihre Schwangerschaft zum Impfzeitpunkt nicht bekannt war. Daraus gibt es keinen einzigen Hinweis für vermehrte Komplikationen beim Säugling, wie etwa Frühgeburt, Fehlbildungen oder Wachstumseinschränkungen. Es gibt bis dato auch keine einzige Meldung über Schwangerschaftskomplikationen im Zusammenhang mit der Impfung.

Experten des Robert Koch Instituts und der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfehlen Schwangeren und Ärzten, auf Basis einer Risikoabwägung gemeinsam über eine Impfung zu entscheiden.

Das empfiehlt auch das österreichische Sozialministerium. Es sollte vorrangig mRNA-Impfstoff eingesetzt werden (BioNTech Pfizer, Moderna) und die Impfung erst ab der 13. Schwangerschaftswoche erfolgen (2. Trimenon).

Kann durch die Impfung eine COVID-19-Erkrankung ausgelöst werden

Nein, denn es wird kein Lebendimpfstoff geimpft.

Was bedeutet die Impfung für das ungeborene Kind?

Durch die Immunisierung der Mutter kann das Risiko für eine kindliche Infektion weiter minimiert werden („Leihimmunität“). Das gilt gleichermaßen für eine durchgemachte Erkrankung der Mutter wie auch durch eine Impf-Immunisierung.

Was bedeutet die Impfung, wenn ein Baby gestillt wird? 

Mit der Muttermilch erhält ein Säugling schützende Antikörper – sowohl durch die Impfung als auch, wenn ihre Mütter die Erkrankung vor oder während der Schwangerschaft durchgemacht haben.

Quellen:

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