17.06.2021 | Arbeitssicherheit & Brandschutz | ID: 1093946

Vorbei und doch nicht vorbei: Long Covid

WEKA (kp)

Internationalen Schätzungen zufolge haben ca 10 % der COVID-19-Erkrankten 3 Monate nach Erkrankungsende Beschwerden, die sie in ihrem Alltag und Berufsleben einschränken. Was ist Long Covid? Welche Symptome sind typisch? Wen kann es betreffen?

Bereits 2020 mehrten sich die Stimmen, dass viele Personen nach einer COVID-19-Erkrankung auch mehrere Wochen nach der Akutphase – noch oder wieder neu auftretende – Beschwerden haben. Inzwischen ist Long Covid als medizinische Diagnose international anerkannt, und es liegen bereits internationale Studien zu den Langzeiteffekten vor.

Wer kann Long Covid bekommen?

Erwachsene, aber auch Kinder und Jugendliche können betroffen sein – auch Menschen ohne Vorerkrankungen und Personen, mit asymptomatischen, milden, moderaten oder schweren Krankheitsverläufen.

Leiden eher Männer an schwerwiegenden Verläufen bei der akuten COVID-19-Erkrankung, haben Frauen und das Personal des Gesundheitssystems ein erhöhtes Risiko, Langzeitbeschwerden zu entwickeln. Für Frauen unter 50 sind die Chancen fünfmal so hoch, nach einer Covid-19-Infektion an Long Covid zu erkranken.

Langzeitsymptome mit großer Einschränkung der Lebensqualität

COVID-19 ist ein Virus, der im ganzen Körper und an allen Organsystemen ansetzen kann. Über 100 Symptome sind bekannt. Die am häufigsten genannten Symptome sind:

  • Chronische Erschöpfung („chronic fatigue“, über 58 %)
  • Kopfschmerzen (44 %)
  • Erschwerte Konzentration (27 %)
  • Haarausfall (25 %)
  • Kurzatmigkeit (24 %)
  • Gedächtnisverlust (16 %)
  • des weiteren häufig genannt werden auch Nervosität, Depression, Schlafstörungen

Was können Betroffene tun?

Wichtigstes Element ist, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und auch zu wahren. Gebot der Stunde ist, rechtzeitig Pausen einzulegen, das eigene Aktivitätsniveau nur langsam und schrittweise anzuheben. Es kann bedeuten, dass man vom gewohnten eigenen 100 %-Niveau auf 30-40 % reduzieren muss. So schwer das fällt - es ist essenziell, Überanstrengung zu vermeiden. Denn sie kann zu einem Fortdauern oder sogar einer Verstärkung der Symptome führen, und auch zur Entwicklung einer chronischen Erkrankung.

Wichtig ist, sich medizinisch und gegebenenfalls auch psychologisch begleiten zu lassen. Hilfreichen Austausch bietet auch die österreichweite Patienteninitiative.

Was bedeutet das im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit?

„Ich will, aber ich kann nicht“, dh ob die Betroffenen wollen oder nicht, die Lebensqualität ist häufig deutlich eingeschränkt. Schon kleine Alltags-Handlungen können mühevoll sein.

Das kann auch zu Leistungseinschränkungen bei der Arbeit führen. Was Unternehmen tun können, wenn eine Person an Long Covid erkrankt ist, erfahren Sie im Blogbeitrag von Mag. Bruckmann:

Weiterführende Infos

Patienteninitiative LongCovid Austria

Informationsportal Long Covid Psychische Rehabilitation 

Fit2Work – Beratung für Personen und Betriebe

https://orf.at/stories/3211751/

https://science.orf.at/stories/3206573/

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