13.04.2023 | Arbeitssicherheit & Brandschutz | ID: 1130988

Datenbrillen – welche Vorteile und Risiken haben sie bei der Verwendung?

WEKA (kp)

Datenbrillen halten vermehrt in den Arbeitsalltag Einzug. Welche Systeme gibt es und welche Sicherheitsrisiken müssen evaluiert werden?

Speziell in der Logistik oder bei Wartungsarbeiten haben Datenbrillen bereits Einzug gehalten. Datenbrillen können Laptop, Handscanner sowie Assistenzsysteme mit Sprachsteuerung oder Papier ersetzen. Die Hände der Arbeitnehmer können dadurch für ihre Arbeit frei werden, zB für die Steuerung eines Staplers. Studien berichten, dass Datenbrillen die Arbeitsabläufe beschleunigen, die Zahl der Fehler reduzieren und die Effizienz erhöhen. Da die Daten von den Datenbrillen automatisch übermittelt werden, entfallen Wegzeiten, die davor zur Abholung und Rückgabe von Dokumenten erforderlich waren.

Datenbrille: Zwei HMD-Systeme sind verfügbar

Datenbrillen, exakt ausgedrückt Mounted Displays (HMD), kommen in zwei Formen zur Anwendung.

  • Monokular – die Daten werden nur vor einem Auge eingeblendet (Assisted Reality). Hier erfolgt die Darstellung in 2D, das reale Arbeitsumfeld kann weiterhin in vollem Umfang wahrgenommen werden.
  • Binokular – die Daten werden beiden Augen eingeblendet (Augmented oder Mixed Reality). Die Sicht ist dreidimensional, die reale Umwelt ist nur als Hintergrundwahrnehmbar. In der Wahrnehmung mischen sich digitale Datenübertragung und reale Arbeitsumgebung.

Was ist im Arbeitsschutz bzw bei der Evaluierung zu beachten?

Die Frage, in welcher Art Datenbrillen Arbeitnehmer belasten und beanspruchen, kann wissenschaftlich noch nicht klar beantwortet werden. Das hat zur Folge, dass man beim Kauf und bei der Gefährdungsbeurteilung auch noch nicht auf technische Normen zurückgreifen kann. Es zeichnen sich aber aus den bisher durchgeführten Studien Gesundheits- und Sicherheitsrisiken ab, insbesondere ergonomischer Natur:

  • Arbeitnehmer müssen sich neben ihrer gewohnten Arbeitstätigkeit und Arbeitsumgebung neu gleichzeitig auch auf die Anzeigen auf den Datenbrillen konzentrieren. Das stellt neue Anforderungen an die Augen und die Wahrnehmung. Besonders die Augen ermüden dadurch rascher.
  • Auch kann das Blickfeld, besonders bei 3D-Brillen, eingeschränkt sein, was zu neuen Unfallgefahren führen kann.
  • Datenbrillen bringen auch Eigengewicht mit, was beim Kauf sowie als zusätzliche Dauerbelastung mitberücksichtigt werden muss.

Tipp:

Vergleichen Sie vor dem Kauf Produktangebote genau und prüfen sie auf die Tauglichkeit für den Einsatzzweck Ihres Unternehmens. Denn die Anbieter selbst setzen sich auch mit diesen Risiken auseinander und entwickeln ergonomisch optimierte Lösungen.

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