07.10.2021 | HR-Management | ID: 1101484

Annähernde Konflikte im Unternehmen: 3 Tipps, wie Sie erste Anzeichen erkennen

WEKA (red)

Bevor Konflikte eskalieren, werden sie durch verschiedenste Anzeichen bereits offenbart. Das beste Konfliktmanagement setzt deshalb auf die Früherkennung. Sensibilisieren Sie sich – und steuern Sie Konflikten gegen.

Aus einer Mücke wird ein Elefant

Konflikte treten schnell und meist leise in Erscheinung. Jeder Tag bietet unzählige mögliche Auslöser für diverse Konflikte: Meinungsverschiedenheiten, Demütigung, das Übergehen von Kollegen etc. Dieser bloß momentanen Schieflage hallt oft ein negatives Echo lange nach. Bleibt die Schieflage ungelöst, dann brodelt es im Betroffenen so lange weiter bis ein Konflikt entsteht und aus einer Mücke ein Elefant wurde. Ein Konflikt, der Stufe um Stufe eskalieren kann und welcher Kollegen und das Team schnell miteinbezieht.

Die Boten des Konfliktes erkennen

Konflikte sind also brandgefährlich und ein entsprechendes Konfliktmanagement ist demnach unerlässlich. Jeder Konflikt kündigt sich jedoch auf die ein oder andere Weise an – und diese Anzeichen sind meist vielfältig. Es sollte daher so früh als möglich in den entstehenden Konflikt eingegriffen werden. Kein Konflikt gleicht dem anderen, aber es gibt Signale, die bei nahezu jedem Konflikt auftreten. Machen Sie sich mit diesen typischen ersten Anzeichen eines schwelenden Konfliktes vertraut.

Die ersten Anzeichen eines Konfliktes

 

 Kommunikativ

 

Sozial

  • die Möglichkeit desjenigen, sich mitzuteilen, wird eingeschränkt
  • ständiges Unterbrechen
  • laut Antworten oder gar Anschreien
  • permanente Kritik – an Person und/oder Arbeit
  • ihm nicht mehr zuhören
  • Äußerungen zerpflücken
  • ironisch bis sarkastisch antworten
  • Vorschläge ignorieren und dann selbst einbringen
  • abwertende Blicke und Gesten

 

  • bei sozialem Miteinander (z.B. Mittagessen) denjenigen ausschliessen
  • wird wie „Luft“ behandelt
  • abweisendes Verhalten in Meetings, „alleine sitzen“
  • Isolation in der Gruppe
  • keine Unterstützung bei Fragen
  • Begrüßungen ignorieren
  • persönlicher Austausch findet nicht mehr statt

Herabwürdigung der Person

 

Arbeitsauswirkungen

  • Verbreitung von Gerüchten
  • Sich-Lächerlich-Machen
  • mit Persönlichem bloßstellen
  • hinter dem Rücken schlecht über denjenigen reden
  • Körpersprache wie Gesten/Gang desjenigen werden negativ imitiert
  • Herkunft/Religion/Aussehen desjenigen werden angegriffen

 

  • Leistungsabfall
  • Verschlechterung der Zusammenarbeit/Teamarbeit
  • Erhöhung der Fehlerquote
  • Demotivation
  • Dienst nach Vorschrift
  • innere Kündigung
  • Kranksein und Zunahme der krankheitsbedingten Fehltage

 

 

 

 

 

3 Tipps, um sich für annähernde Konflikte zu sensibilisieren

Es ist unerheblich, ob Sie nun Vorgesetzter sind, Teamsprecher oder „bloß“ ein Kollege, ein Konflikt geht letztendlich jeden an und vergiftet nach und nach das ganze Team. Daher sollten Sie sich nicht zurückhalten, im Gegenteil: Mischen Sie sich ein – die folgenden Tipps geben hierfür erste Impulse.

Tipp 1: Dem eigenen Bauchgefühl vertrauen, aber stets auch hinterfragen

Bevor sich ein Konflikt konkretisiert, spürt die betroffene Person meist schon lange vorher, dass etwas nicht stimmt. Es ist so daher sozusagen ein Bauchgefühl. Eventuell ist die Arbeitsatmosphäre seit einigen Tagen angespannt oder es wird einfach weniger gelacht. Vielleicht hat sich auch bereits der Ton zwischen zwei Kollegen verschärft.

Sie registrieren die minimalste Veränderung, ohne ihr jedoch Beachtung zu schenken, denn es gab schließich auch immer wieder mal „schlechte Tage im Team“ oder zwischen einzelnen Kollegen Unstimmigkeiten. Das ist zwar richtig, aber gleichzeitig auch deshalb falsch, da dieses Webschieben der eigenen Wahrnehmung bzw des eigenen Bauchgefühls sohin verhindert, einen Konflikt zu benennen.

Sie sollten Ihr Bauchgefühl wahrnehmen und ernst nehmen, es allerdings auch wie folgt hinterfragen:

  • Wann ist die Verschlechterung der Arbeitsatmosphäre eingetreten?
  • Welche Verändeurng gibt es im Miteinander und zwischen wem?
  • Gibt es erste Anzeichen, die auf einen Konflikt hinweisen? Wenn ja, welche sind das?
  • Halten diese Anzeichen an, verschwinden diese nicht nach einer Woche, sondern nehmen sogar an Intensität zu?

Tipp 2: Ein Konflikttagebuch führen

Es geht dabei darum für einige Tage oder Wochen Hinweise zu sammeln, die einen entstehenden Konflikt offenbaren.

  • Was ist vorgefallen?: Carlos unterbricht Lisa solange, bis Lisa schweigt.
  • Wann war der Vorfall?: Im wöchentlichen Teammeeting.
  • Wer war anwesende oder beteiligt?: Das gesamte Team.

Dadurch untermauern Sie einerseits Ihren eigenen Verdacht und andererseits haben Sie für alle weiteren Beteiligten Fakten. Oftmals wird ein Konflikt zu Beginn geleugnet. „Du siehst das ja falsch“ oder „Da ist nichts zwischen mir und Carlos. Wie kommst du denn darauf?“

Tipp 3: Den Konflikt ansprechen

Der erste Schritt ist sich für den beginnenden Konflikt und seine Anzeichen zu sensibilisieren. Der nächste Schritt ist, auf die am Konflikt Beteiligten zuzugehen.

Eine Erleichterung den Konflikt anzusprechen stellen folgende Tipps dar:

  • Sprechen Sie in Ich-Botschaften: „Mir ist seit einigen Tagen aufgefallen, dass wir anders miteinander reden. Ich denke es gibt häufig Unterbrechungen in unseren Gesprächen.“
  • Präzisieren Sie Ihre Beobachtung : „…Vor allem Lisa scheint betroffen. …“
  • Legen Sie sodann Ihre Schlussfolgerung dar: „… Es gibt noch mehr Signale, die für mich auf einen Konflikt hinweisen. Und die ich vor allem zwischen Dir, Carlos, und Lisa beobachtet habe…“
  • Äußern Sie Ihr Bedürfnis: „…Mir bereitet dies Sorgen. Lasst es uns gemeinsam klären und eine Lösung finden.“

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