18.01.2021 | HR-Management | ID: 1081859

COVID-19-Pandemie und adäquates Leadership

WEKA (red)

Seit Beginn 2020 begleitet uns die Corona-Pandemie. Diese unsichere Lage verlangt angepasste Führungsstrategien in der Arbeitswelt. Wie sieht geeignetes Leadership während und nach der Krise aus?

Führung auf Basis von Selbstreflexion und individueller Kommunikation

Eine klare Linie und nachvollziehbare Vorgaben sind vor allem in Zeiten der Unsicherheit besonders wichtig. Auf autoritäre und veraltete Management-Grundsätze zurückzugreifen, wäre allerdings der falsche Ansatz. Zeitgemäße Führung benötigt reflektierte Persönlichkeiten, die durch eigene Erfahrung den Grundstock für konstruktive und empathische Führungsarbeit schaffen. Insbesondere sind Achtsamkeit und Entscheidungsfokus bedeutsam, um die derzeitige Unsicherheit zu berücksichtigen und sich den Herausforderungen des Wandels zu stellen. Eine angemessene Kommunikation und der Respekt vor individuellen Unterschieden sind essenziell. Dies trifft sowohl auf eine klassisch-disziplinarische Führung als auch auf eine auf Kooperation gestützte Führung zu. Um Wege aus der Krise zu entwickeln sind Aufmerksamkeit und Empathie unausweichlich, um einen gelungenen Austausch zu ermöglichen.

Den Fokus auf agile Organisationseinheiten legen

Nicht nur individuelle Beziehung zwischen Führungskräften und Geführten, sondern ganze Organisationseinheiten treffen die aktuellen Veränderungen im Leadership. Eine Krise fordert rasche und flexible Entscheidungen, wozu in Teams eine klare Rollenverteilung notwendig wird, um diese Entscheidungen effizient zu treffen. Einsame Führungshelden an der Spitze und hierarchische Abstimmungsprozesse werden für den schnellen Wandel zu langsam sein. Außerdem werden die Ressourcen aller MitarbeiterInnen dadurch nicht optimal genutzt.

In Krisenzeiten sind agile Organisationseinheiten besonders geeignet, also Einheiten, bei denen die Kompetenz bei einzelnen Teams liegt, welche sich selbst koordinieren durch schnelle und flexible Kommunikationswege und eigenverantwortliche Entscheidungen treffen. Dadurch wird erleichtert, rasch wechselnde Szenarien durchzuarbeiten und Lernerfahrung zu generieren. 

Eigenverantwortung im Fokus

Eine Zunahme von Homeoffice und flexible Arbeitsplatzsysteme fordern einen Zugang zu führen, der Eigenverantwortung unterstützt, denn eine auf Kontrolle basierende hierarchische Arbeitsanweisung funktioniert hierbei nur mehr bedingt. MitarbeiterInnen stellen in der Krise andere Anforderungen an Verantwortung und Selbstverwirklichung im Job und eine stetig digitalisiertere, flexible Arbeitswelt heutzutage überholt die klassisch-hierarchische Führungsidee der industriellen Massenproduktion des frühen 20. Jahrhunderts.

Um die Eigenverantwortung effektiv zu fördern und zu nutzen, sind klare Zielvereinbarungen und strategisches Leadership gefordert. MitarbeiterInnen sollen am Ergebnis ihrer Arbeit gemessen werden, wodurch Zeit für Coaching und kreativen Austausch frei wird, und Führung soll so ausgelegt werden, dass optimale Rahmenbedingungen zur Leistungserbringung von Teams geschaffen werden. 

Digitales Arbeiten setzt entsprechende Technologien für unterschiedliche Bedürfnisse voraus

Eine entsprechende digitale Ausstattung ist für die Zukunft der Arbeit, vor allem um dem wachsenden Trend Homeoffice gerecht zu werden, substanziell. Führungskräfte stellen ihren MitarbeiterInnen die optimalen Werkzeuge zur Verfügung, wodurch der Umgang damit zum Standard wird.

Dabei ist aber einiges zu beachten: Digitale Meetings sollen nur da stattfinden, wo gute Kommunikation gesichert werden muss, um Zeit für andere Tätigkeiten nicht unnötig aufzubrauchen. Überdies stellen sich die Fragen, wie im virtuellen Raum informelle Gespräche stattfinden können oder wie sich reduzierte persönliche Interaktionen auf das Team auswirken. Um Kontakt im Team zu fördern, braucht es neue Formate, da das Treffen bei der Kaffeemaschine oder Firmenfeiern sowie das After-Work-Bier nun ausfallen. Auch hier ist ein individueller Zugang zu Leadership gefragt: MitarbeiterInnen sollen nicht überfordert werden, aber es soll ihnen dennoch so viel Kommunikation wie notwendig möglich sein. Für Führende bedeutet dies eine Beschäftigung mit Bedürfnissen einzelner KollegInnen und dadurch viel Zeit. Es lohnt sich jedoch, um gut abgestimmte Zusammenarbeit in Zeiten von Social Distancing zu sichern.

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