12.10.2020 | HR-Management | ID: 1075546

Personalcontrolling – ein Einblick

WEKA (red)

Um Personalcontrolling zu verstehen, benötigt man den Begriff Controlling -„Steuerung“. Im Kontext von Unternehmen heißt das, dass Controlling alle Informationen bereitstellt, die nötig sind, um gute unternehmerische Entscheidungen treffen zu können.

Das Treffen von Entscheidungen und die Umsetzung sind Aufgaben des Managements. Laut der International Group of Controlling (IGC) sind Controller Partner des Managements und leisten einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Organisationserfolg. Eine strikte Zukunftsorientierung ist daher eine Kernqualität eines Controllers. Kontrolle hingegen ist nur ein kleiner Teil des Controllings und ist primär vergangenheitsorientiert.

Beim Personalcontrolling geht es also nicht darum, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kontrollieren, sondern um das große Ganze. Beispielsweise gehören zu den Aufgaben Personalplanung, -beschaffung und -einsatz.

Ein gutes Personalcontrolling hat vielfältige Nutzen:

  • Die Harmonisierung von Unternehmenszielen und jenen des Personalbereiches
  • Den Aufbau einer Transparenz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Eine optimale Informationssteuerung
  • Eine ökonomische Effektivität des Personalwesens

Personalcontrolling gibt es in zwei unterschiedlichen Ausprägungen. Bei dem faktororientierten Personalcontrolling geht es um die Steuerung des Personals. Bei prozessorientiertem Personalcontrolling geht es um die effiziente Aufstellung der Personalabteilung selbst. Modernes und erfolgreiches Personalcontrolling beschäftigt sich mit beiden Aspekten.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Tätigkeiten nach folgenden Fragestellungen ausgerichtet sein:

  • Was trägt das Personalwesen zur Wertschöpfung des Unternehmens bei?
  • Wie sind diese Beiträge zu messen?
  • Wie wird der Dienstleistungsgedanke integriert?
  • Wie kann die Personalarbeit unternehmerischer gestaltet werden?

Personalabteilungen österreichischer Unternehmen sind häufig noch immer mit den Belangen der Personaladministration beschäftigt. Das primäre Ziel sollte es jedoch sein, die Administration möglichst weitgehend zu automatisieren und die freigewordenen Zeitressourcen für die Unternehmens- und in weiterer Folge der Abteilungsstrategie zu verwenden.

Jedes Unternehmen sollte regelmäßig seine Erfolgspotentiale evaluieren, um seine Position am Markt abzusichern. Erfolgspotentiale sind jene Produkte oder Dienstleistungen, mit denen in Zukunft Umsätze sowie Gewinne erzielt werden können. Mit Bezug auf den Personalbereich bedeutet dies die kontinuierliche Überprüfung des unternehmerischen Humankapitals. Um die Strategie möglichst gut zu unterstützen, muss evaluiert werden, welches Mitarbeiter-Knowhow und welche -struktur in den kommenden Jahren benötigt wird.

Die Personalabteilung erreicht durch eine strikte Zukunftsorientierung eine bessere Positionierung innerhalb des Unternehmens und gleichzeitig hat sie genügend Zeit, um sich auf neue Herausforderungen – Chancen wie Risiken – vorzubereiten. Das Ziel ist es, zu agieren anstatt reagieren zu müssen. Fehler im Personalbereich führen häufig langfristige Folgen mit sich und können somit für das Unternehmen sehr teuer werden.