18.10.2020 | Umwelt & Betriebsanlagen | ID: 1065975

Keimfreie Raumluft: Sicheres Betreiben von HKLS-Anlagen in Zeiten von COVID-19

Martin Ryba

Gastautor DI Martin Ryba gibt in diesem Beitrag einen Kurzblick zum Thema Keime in der Luft und Betreiben von Anlagen. Für vertiefende Informationen nutzen Sie den Download "Keimfreie Raumluft" neben dem Beitrag.

Raumlufttechniker und Hygienefachleute beschäftigen sich schon seit langem mit Verkeimungen durch Mikroorganismen im Zusammenhang mit raumlufttechnischen Anlagen. Dabei handelt es sich um durchaus vielschichtige Phänomene, die nicht auf einzelne Gattungen und Arten von Mikroorganismen beschränkt sind.

Raumluft und Viren

Welche Zusammenhänge sind speziell in Zusammenhang mit den SARS-CoV-2-Erregern wesentlich und gelten als gesichert in der gegenwärtigen Situation?

Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass die Übertragung hauptsächlich über Tröpfchen erfolgt, die innerhalb von knapp zwei Metern um die Streuquelle auf den Boden fallen sowie über die so genannte „Schmierinfektion“. Darauf basieren die empfohlenen Hygiene- und Distanz-Regeln. 

Übertragung durch Aerosole?

Es mehren sich aber Indizien für eine besonders unangenehme Eigenschaft von Sars-CoV-2: Sie gehen davon aus, dass sich das Virus nicht nur durch Niesen, Husten und feuchtes Sprechen als Tröpfcheninfektion verbreiten kann, sondern auch in Form eines Aerosols. Dabei handelt es sich um besonders feinen virushaltigen Nebel, der schon beim normalen Atmen und Sprechen entsteht und lange in der Luft stehen bleibt. Man muss davon ausgehen, dass die Übertragung der Viren zu einem noch unbekannten Anteil über Aerosole stattfindet.Aufgrund von Messungen aus Hongkong wird geschätzt, dass bis zur Hälfte der von Menschen ausgeschiedenen Viren in Aerosolen zu finden sind. Der streng wissenschaftliche Nachweis, dass eine Übertragung durch Aerosole in einem relevanten Ausmaß stattfindet, ist noch nicht erbracht, aber etliche Fallstudien stützen diese These.

Weil Aerosol-Tröpfchen weniger als fünf Mikrometer Durchmesser haben, halten sie sich lange in der Luft, ähnlich wie Feinstaub. Wie schnell und lange sich ein klassisches Virus-Tröpfchen oder ein Aerosol innerhalb eines geschlossenen Raumes auswirken kann, ist wesentlich von Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, -austausch und -bewegungen abhängig – und somit auch von den HKL-Anlagen.

Download "Keimfreie Raumluft"

Im rechts befindlichen Download "Keimfreie Raumluft" sollen den Betreibern von lüftungs- und klimatechnischen Anlagen (HKL)-Anlagen anhand des aktuellen Wissensstandes Informationen und Empfehlungen zum Betrieb von gebäudetechnischen Einrichtungen in Zusammenhang mit der Vermeidung von Covid-19 gegeben werden.

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