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Josef Schaffer | News | 19.01.2012

Der Klimawandel macht auch nicht vor der Arbeitssicherheit halt!

DI Josef Schaffer macht sich in seinem Beitrag Gedanken über die winterlichen Auswirkungen des Klimawandels, z. B. über mögliche Gefahren durch Schneelasten auf Dächern.

Der Klimawandel ist in aller Munde und bringt offensichtlich eine Zunahme an extremen Wettersituationen mit sich. Die Schneefälle der letzten Wochen zeigen die teilweise gravierenden Unterschiede in verschiedenen Bereichen in Österreich. Alles westlich der Enns ist mit ausreichend Schnee „gesegnet“, die östlichen Regionen haben noch keine Flocken gesehen.

Zusätzlich müssen oder mussten sich bereits wieder einige Firmen Gedanken über die Schneelast am Dach machen.

Wo liegen die wichtigsten zusätzlichen Gefährdungen?

Statische Gegebenheiten - Zusammenstürzen

  • Ehrlich – wer weiß mit welcher Schneelast die Gebäude bzw Dachkonstruktionen berechnet wurden?
  • Wie kann man die vorhandene Schneelast reduzieren bzw entfernen – wer steigt wo aufs Dach?
  • Ist überhaupt jemand für die Beobachtung der Schneelage, der Wetterlage und/oder der Schneehöhen auf den Firmendächern bestimmt worden?

Um keine Überraschungen zu erleben, sollte man einige Punkte bereits vorsorglich abarbeiten – dies unabhängig davon, ob Ihr Betrieb im Westen oder im Osten Österreichs liegt. Denn bereits in einigen Wochen könnte es ja genau umgekehrt sein.

  1. Stellen Sie zusammen, welche Schnellasten der Statik Ihrer Dächer zugrunde liegen: Einiges an Recherchearbeit durch alte Baugenehmigungen, Unterlagen oder bei der Baubehörde müssen eingeplant werden.
  2. Legen Sie Zuständigkeiten und Ablaufpläne fest: Nur nur so ist gewährleistet, dass im Ernstfall die richtigen Aktionen gesetzt werden.
  3. Evaluieren Sie das Räumen der Dächer: Sie werden sehen, dass Fragen wie Aufstieg, Herabfallen, Durchbrechen, oä zentrale Themen sein werden.

Herabfallen, Durchbrechen, Arbeiten auf erhöhten Standorten

Sollte Sie bereits eine Evaluierung für Arbeiten auf den Dächern gemacht haben, so wird der Großteil der Arbeit schon erledigt sein – Sie müssen nur noch kontrollieren, ob auch die Schneeräumung evaluiert wurde.

Haben Sie die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten auf den Dächern bisher noch nicht evaluiert – jetzt wäre Gelegenheit dazu. Sie werden sehen, dass diese Fragestellungen bzw die sich daraus ergebenden Maßnahmen klug überlegt werden müssen und durchwegs nicht ohne entsprechende Investitionen möglich sind. Noch ein Tipp am Rande: Sollte gerade oder in Zukunft ein Neubau geplant sein, kontrollieren Sie, ob es die Unterlage für spätere Arbeiten laut BauKG gibt und dieser Fall behandelt wurde.

Glauben Sie mir – es ist zu einfach, die Arbeiten einfach an eine Fremdfirma, die Feuerwehr oder betriebsfremde Helfer zu vergeben. Wenn etwas passiert stehen Sie sicher in der Zeitung.

Lassen Sie sich nicht überraschen – stellen Sie auch Überlegungen für Extremsituationen an!