Dokument-ID: 984391

WEKA (lve) | News | 18.04.2018

Krank durch digitalen Stress?

Das Gefühl, sowohl beruflich als auch privat permanent online zu sein, verursacht häufig Stresszustände. Digitaler Stress ist ein Phänomen unserer Zeit. Alles zu Ursachen und Präventionsmaßnahmen erfahren Sie in diesem Beitrag.

Der Personaldienstleister Randstad präsentierte einige Studien, die digitalen Stress ua für gesundheitliche Probleme verantwortlich machen. Trotz eindeutiger Erkenntnisse, wird diesem Thema bislang in Unternehmen wenig Beachtung geschenkt. Aufklärung und Information ist hier aber entscheidend.

Studienergebnisse

Die Studienergebnisse weisen markant auf, wie digitaler Stress unseren Alltag beherrscht. 68 % der Arbeitnehmer kontrollieren auch nach einem Arbeitstag berufliche E-Mails. In weiterer Folge haben 59 % der Arbeitnehmer das Gefühl, dass die Verschmelzung von Privat- und Berufsleben belastend ist. Außerdem geben 69 % der Arbeitnehmer an, dass sie der Meinung sind, ihr Unternehmen würde nicht über eine Digitalstrategie verfügen.

Digitaler Stress und seine Folgen

Anforderungen im Berufsleben, die Angst etwas falsch oder nicht hinreichend gut zu machen, können uns bis in den privaten Bereich verfolgen und Stress auslösen. Häufig werden Arbeiten, die sich zeitlich nicht in der Firma erledigen lassen, mit nach Hause genommen. Wer also keine klare Trennung von beiden Lebensbereichen für sich schaffen kann, läuft Gefahr, sein Leben stressiger zu führen. Auf Dauer kann eine ständige Erreichbarkeit auch krank machen. Psychische Ermüdung, Burn-out-Syndrome oder körperliche Ermüdungszustände sind nur einige der vielen Folge, die durch Nichteinhaltung von richtigen Ruhezeiten entstehen können.

Präventive Maßnahmen

Unternehmen sollten sich mit Strategien beschäftigen, die sich mit dem Thema Digitalisierung und Stress auseinandersetzen. Hier gibt es einen großen Bedarf an Information und leider noch zu wenige Projekte – etwa im betrieblichen Gesundheitsmanagement – die sich mit dieser Thematik beschäftigen. Bei digitalen Medien ist es so, dass sie nach dem System der Neugier funktionieren. Das bedeutet, dass eine häufige Nutzung digitaler Medien, positive Gefühle wie Begeisterung oder Motivation auslösen kann. Diese Hochgefühle versetzen unseren Körper in einen permanenten Stresszustand, welchem wir gezielt mit Entspannungsphasen entgegenwirken müssen. Personen, die unter digitalem Stress leiden setzen sich häufig selber zu hohe Ziele. Man versetzt sich unter Stress, indem man sich ständig dazu aufrafft, Anfragen zu beantworten. So wird der eigene digitale Nutzungsstil zur Selbstbelastung. Experten verwenden in diesem Zusammenhang den Begriff „Digitale Balance“. Diese muss der Mensch erst lernen und dann umsetzen. Das Stichwort ist hier Selbstdisziplin. Der springende Punkt dabei ist, dass die digitale Balance bzw der Einklang mit der digitalen Nutzung erst dann hergestellt ist, wenn wir erkennen, welchen Einfluss die Digitalisierung auf uns hat. Selbstdisziplin lässt sich durch praktisches Training und Informationsangebot schulen. Dennoch sollte der Einzelne Verantwortung für seinen digitalen Konsum übernehmen.

Quelle:

www.haufe.de