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WEKA (cva) | News | 21.10.2016

Krank im Fernverkehr

Fernfahrer stehen oft unter hohem Zeitdruck, denn Logistikkonzepte mit engen Zeitrahmen („just in time“) verursachen knappe Liefertermine. Krankheitsbedingte Ausfälle sind dabei nicht vorgesehen – das hat fatale Folgen!

Wenn sich Fernfahrer im Ausland befinden, wissen sie im Krankheitsfall häufig nicht, an wen sie sich wenden sollen. Diese Unsicherheit und der hohe Zeitdruck sorgen dafür, dass viele Fahrer zur Selbstmedikation greifen. Und genau das kann im Straßenverkehr zur Gefahr werden, denn egal, ob Kopfschmerzen oder Zahnweh, Rückenschmerzen oder Schwindelgefühl – auch kleinere Leiden können die Fahrtüchtigkeit eines Lkw- oder Busfahrers erheblich beeinträchtigen.

Initiative DocStop

An dieser Stelle setzt die Initiative DocStop an: Sie hilft Berufskraftfahrern dabei, rasch und einfach unterwegs ärztliche Hilfe zu finden. In Deutschland stehen bereits mehr als 700 Mediziner, Kliniken und Krankenhäuser zur schnellen ambulanten Hilfe zur Verfügung. In Österreich gibt es bislang 7 Anlaufpunkte.

Wenn ein kranker Fahrer bei der DocStop-Servicehotline anruft, bietet ihm das Hotlinepersonal in 23 Sprachen rasche Auskunft, indem es einen DocStop-Anlaufpunkt nennt und die Telefonnummer einer Arztpraxis oder eines Krankenhauses. Für die Fahrer besonders wichtig: An allen Anlaufpunkten gibt es Parkplätze für Lkw bzw Busse. So unterstützt das Servicepersonal die Fahrer bei der Arztsuche im regionalen Bereich und die Behandlung durch einen Mediziner kann zeitnah erfolgen. Die Abrechnung der Arztbesuche erfolgt entweder über einen Auslandskrankenschein bzw e-Card oder für Nicht-EU-Bürger in bar.

Ziel der Initiative ist es, schwere Verkehrsunfälle zu verhindern, die durch Eigenmedikation und/oder Fahren mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen verursacht werden.

Produkthinweis

Weitere Informationen zum Arbeitnehmerschutz im Verkehrswesen finden Sie in unserem Handbuch Das ASchG in der Praxis.

Das_ASchG_in_der_Praxis