Dokument-ID: 872867

WEKA (cva) | News | 24.11.2016

Mangelnde Führung als psychische Belastung

Das Führungsverhalten von Vorgesetzten hat nicht nur Einfluss auf Leistung, Motivation und Arbeitszufriedenheit von Arbeitnehmern, sondern auch auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten.

Durch Studien ist inzwischen nachgewiesen, dass ein Zusammenhang zwischen Führungsverhalten und psychischer Gesundheit der Beschäftigten besteht. Auch wenn Führungskräfte ihren Einfluss auf die Gesundheit ihrer Beschäftigten häufig unterschätzen, so können sie durch die Gestaltung der Rahmen- und Arbeitsbedingungen das Wohlbefinden und die Gesundheit von Arbeitnehmern direkt beeinflussen.

Beispiel: Erschöpfungszustände

In der betrieblichen Praxis werden zB die Entstehungsbedingungen des Burnout-Syndroms von Arbeitgeber, Vorgesetzten und Arbeitnehmern allzu leicht der Persönlichkeit von Betroffenen zugeschrieben. Erschöpfungszustände werden oft als persönliche Schwäche eines Einzelnen gesehen.

Diese Sichtweise kann Arbeitgebern und auch Führungskräften insofern entgegenkommen, als Mängel der Arbeitsorganisation oder Defizite im Führungsverhalten von Vorgesetzten nicht thematisiert werden müssen. So müssen Fragen danach, ob und wie Entscheidungsstrukturen im Unternehmen funktionieren oder ob ausreichend Ressourcen vorhanden sind, nicht gestellt werden.

Dadurch besteht die Gefahr, dass gesundheitsgefährdendes Verhalten nicht thematisiert wird. Doch hohe psychische Belastungen können nicht nur zu psychischen Erkrankungen führen, sondern auch zu physischen Erkrankungen, zB des Herz-Kreislauf-Systems oder des Bewegungs- und Stützapparats.

Dass mangelnde Führung für Mitarbeiter zum gesundheitsbelastenden Problem werden kann, zeigt der Spitzenverband der DGUV auf unterhaltsame Weise:

 Psychische Gesundheit

Rahmenbedingungen für Führungskräfte

Natürlich ist Führungsverhalten immer an gesamtbetriebliche Rahmenbedingungen gebunden. Sowohl die Unternehmensführung als auch das Personalmanagement gestalten die Voraussetzungen für ein gesundheitsförderndes Führungsverhalten, weshalb neben Qualitätszielen auch das Wohlbefinden der Beschäftigten als Unternehmensziel festgelegt und gelebt werden sollte.

Produkthinweis

Weitere Informationen zum Thema psychische Belastungen am Arbeitsplatz finden Sie in unserem Praxishandbuch Evaluierung

Evaluierung

Quellen

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung "Fachkonzept Führung und psychische Gesundheit" (PDF 1,64 MB)
http://www.dguv.de/medien/inhalt/praevention/fachbereiche/fb-gib/documents/broschuere_fuehrung.pdf