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Josef Schaffer | News | 17.12.2012

MitarbeiterInnen-Motivation – wie geht es richtig?

DI Josef Schaffer gibt wertvolle Tipps, wie man ArbeitnehmerInnen motiviert, die angeblich „nicht wollen“. Sie können ganz einfach gezielte Maßnahmen setzen – das steigert die Leistung und reduziert Unfälle und Krankenstände!

Wie beim letzten Newsletter ausgeführt, trifft man bei 2/3 der MitarbeiterInnen auf solche, die „nicht wollen“ – also nicht motiviert sind. Es ist zu einfach, darüber schimpfen und die Hände in den Schoß zu legen. Die Herausforderung ist → wie könnte man diese Leute motivieren oder in vielen Fällen – wie schafft man es, diese nicht zu demotivieren.

Maßnahmen zur MitarbeiterInnen-Motivation

Eine nicht erschöpfende Aufzählung und Bewertung von möglichen Motivations-Ansätzen:

  1. Anerkennung der Leistung: Die Anerkennung der Arbeitsleistung der DienstnehmerInnen ist sicher eine Grundvoraussetzung der Motivation. Sie gliedert sich jedoch stark auf in:
    1. Gehalt bzw Geldleistungen: Damit wird die Arbeitsleistung der MitarbeiterInnen abgegolten. Unabhängig von allen weiteren Möglichkeiten muss es eine Angemessenheit zwischen Arbeitsleistung und Gehalt geben, dh sie stellt eine Basis dar, trägt aber in weiterer Folge nur zu einer kurzfristigen Motivationssteigerung bei.
    2. Persönliche Anerkennung: In diesen Bereich fallen all jene Aspekte, wo durch den Umgang der Vorgesetzten mit den Untergebenen eine Anerkennung stattfindet (Gespräche, Lob, Darstellung als Vorbild für die anderen ArbeitnehmerInnen, Auszeichnungen etc).
    3. Wertschöpfungskette: Darstellung und Kenntnis der Einzelleistung für das „gemeinsame Ganze“. Oft ist den MitarbeiterInnen die Wichtigkeit der Einzelleistung für das Endprodukt nicht bewusst – Zeigen Sie den MitarbeiterInnen, welche Produkte entstehen, wo und in welchem Zusammenhang die Einzelleistung wichtig ist. Egal ob Reinigung, Instandhaltung, Vor- oder Endfertigung, sowie die Nebenprodukte – nur die Gesamtleistung der Organisation bringt den Erfolg.
  1. Teamleistungen: Die Arbeit ist immer in Teams (Bereiche, Abteilungen, etc) organisiert. Auch auf dieser Ebene kann die Leistung für die Gesamtorganisation gesteigert werden.
    1. Leistungsdarstellung: Versuchen Sie die Leistung des Teams gegenüber anderen darzustellen (Produktionsdaten, Ausfall etc). Sie werden feststellen, dass der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe größer wird.
    2. Ungleichbehandlung: Eine vorhandene Ungleichbehandlung von ArbeitnehmerInnen bringt „böses Blut“. Je größer die Organisation bzw der Bereich wird, desto öfter bringen die ArbeitnehmerInnen unterschiedlich viel zum Gesamt- bzw Teilerfolg mit ein. Sprechen Sie das offen an, setzen Sie die MitarbeiterInnen richtig ein – alle tragen zum Erfolg bei!
  1. Anwenderwissen ist Expertenwissen: Jede(r) macht sich Gedanken über sein Arbeitsumfeld, die Ablauforganisation, usw In vielen Unternehmen gibt es bereits ein Vorschlagswesen, wo diese Ressource genützt wird – auch in kleineren Firmen können die Grundsätze umgesetzt werden.
    1. Nützen Sie dieses Wissen – aber ernsthaft. Wie oft werden Vorschläge zur Verbesserung gemacht und verschwinden, ohne Rückmeldung an den „Erfinder“, in der Schublade. Es ist mehr als demotivierend, wenn Verbesserungsvorschläge unkommentiert „einschlafen“ – Aussage: Egal was man sagt – es ändert sich eh nichts!
    2. Holen Sie die Personen vor den Vorhang oder zahlen Sie Prämien aus – es sollte aber ein gleichbleibender Ablauf sein (siehe „Ungleichbehandlung“)
  1. Information und Kommunikation: MitarbeiterInnen „leben mit der Firma mit“, dh sie machen sich Gedanken über die Marktposition, den Erfolg, neue Produkte, Kunden, oä Informieren Sie die Belegschaft über solche Daten und Ereignisse. Informieren Sie aktiv, so wie Sie es sehen. Lassen Sie nicht zu, dass Gerüchte oder Zeitungsmeldungen eventuell Halbwahrheiten oder Fehlinformationen liefern.
    1. Betriebsversammlungen: Machen Sie zumindest einmal pro Jahr eine direkte Information zur Lage des Betriebes (oft kurz vor oder nach dem Jahresabschluss). Es können auch vorhandene Veranstaltungen (Weihnachtsfeier, Tag der offenen Tür, Sommerfest oä) dazu genützt werden.
    2. Mitarbeiterzeitung, Anschläge: Selbst gestaltete Informationen (Zeitungen, Anschläge am „schwarzen Brett“ etc) bringen Ihre Darstellung, Meinung, Datenauswahl. direkt zu den MitarbeiterInnen – bringen Sie diese Darstellungen regelmäßig und nicht nur bei außergewöhnlichen Ereignissen.
    3. Jahresgespräche: Eine Information aller MitarbeiterInnen im Zuge von vielleicht sowieso durchgeführten Jahresgesprächen ist sehr gezielt – achten Sie darauf, dass alle Vorgesetzten dieselben Informationen weitergeben.

Auch wenn mit den angesprochenen Aspekten sicher nicht alle Motivationsmöglichkeiten behandelt wurden, so ergeben sich daraus schon viele Möglichkeiten für gezielte Maßnahmen. Denn besser motivierte MitarbeiterInnen bringen mehr Leistung, haben weniger Unfälle und Krankenstände und bleiben länger im Unternehmen.

Ein regelmäßiger Betriebsrundgang durch das Management bringt zusätzliche Prozente bei der Produktivität.