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WEKA (msc) | News | 22.02.2016

Nachtarbeit birgt immer ein Gesundheitsrisiko

Selbst wenn die Belastungsfaktoren nicht stärker sind als am Tag, Nachtarbeit birgt immer eine besondere Gesundheitsgefährdung für ArbeitnehmerInnen. Das betriebliche Gesundheitsmanagement muss aktiv Maßnahmen setzen um die Betroffenen zu stärken.

Nachtarbeit ist in jedem Fall belastend

Gegen die biologische Uhr arbeiten zu müssen ist für alle Beschäftigten immer eine zusätzliche Belastung – auch dann, wenn sich das Tätigkeitsprofil von der Arbeit am Tag nicht wesentlich unterscheidet. Das belegt aufs Neue eine Befragung der deutschen Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Bei der repräsentativen Erhebung wurden 20.036 Erwerbstätige in Deutschland ab 15 Jahren mit einer Arbeitszeit von mindestens zehn Stunden pro Woche befragt.

Ergebnis: Beschäftigte mit Nachtarbeit fühlen sich unter ähnlichen Belastungsfaktoren stärker und häufiger belastet als ArbeitnehmerInnen ohne nächtliche Tätigkeit.

Viele Eindrücke werden intensiver erlebt

Aus der Befragung der BAuA geht auch hervor, dass bestimmte Belastungsfaktoren sehr viel stärker erlebt werden als am Tag. Dazu gehören insbesondere Monotonie, zB durch sich wiederholende Arbeitsvorgänge, sowie Termin- und Leistungsdruck. Auch lässt sich aus den Ergebnissen ablesen, dass NachtarbeiterInnen im Vergleich zu Beschäftigten mit klassischer Arbeitszeit häufiger unter schlechten Arbeitsbedingungen leiden. Beschäftigte in der Nacht beklagen häufig ungünstige klimatische Bedingungen, Arbeiten mit Schutzausrüstungen, Öl, Fett, Schmutz, Staub, Dämpfe und Gase. Zusammengenommen münden die Eindrücke auch häufig in dem Gefühl von Vorgesetzten im Stich gelassen zu werden.

Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements

Auf betrieblicher Ebene sollte der Problematik von Nachtarbeit insbesondere mit präventiven Gesundheitsmaßnahmen begegnet werden. Etwaige Angebote sollten stets mit dem Schichtplan in Einklang gebracht werden. Maßnahmen können zB sein:

  • Feste Pausenregelungen
  • Angemessene Pausenbereiche
  • Arbeitsmedizinische Untersuchung von NachtarbeiterInnen
  • Beurteilung der gesundheitlichen Gesamtsituation der NachtarbeiterInnen
  • Beratung über beanspruchungs- und gesundheitsgerechtes Verhalten für Nachtarbeiter
  • Angebot an Obst, Gemüse und Salat
  • Ernährungsberatung
  • Gesundheitsorientierter Sport
  • Angebote zur Stressbewältigung
  • Angebote zur Entspannung

In jedem Fall sollte auch die Eigenverantwortung der ArbeitnehmerInnen gestärkt werden. Eine gute Erholung, ausreichend Schlaf, eine gesundheitsbewusste Ernährung, ausreichend Bewegung und ärztliche Kontrollen sind für Nachtarbeitende besonders wichtig.

Quelle:

http://www.sifatipp.de